Ein grüner Wind weht durch unsere Beautyregale – und der bringt viele Neuheiten mit, die uns aufhübschen und gleichzeitig die Erde schonen. Schön zu sein und ganz nebenbei etwas Gutes für die Umwelt zu tun, das klingt traumhaft, oder?
Laut der aktuellen "Natur-Studie" von Weleda sind 83 Prozent der Befragten nicht nur eine umwelt- und ressourcenschonende Herstellung der Kosmetikprodukte wichtig, sondern auch deren natürlicher Ursprung. Wie gut, dass sich dieses Gefühl auch auf dem Beautymarkt niederschlägt: Neben kleineren Ökolabels setzen inzwischen auch immer mehr Big Player auf die Kraft der Natur. Dass Make-up und Pflege vegan und tierversuchsfrei sind, ist schon seit einer Weile en vogue. Aber jetzt steht auch die biologische Abbaubarkeit der Inhaltsstoffe im Fokus und nachhaltige Verpackungsalternativen zum altbewährten Plastik. Wichtigster Lieferant für die neue Ökokosmetik? Mutter Erde höchstpersönlich!
Ihr Angebot hat nicht nur fürs Auge ganz schön was zu bieten. In ihren vielfältigen Pflanzen stecken wahre Wunderwirkstoffe, die richtig gut für Haut und Haar sind. Die neue Biopflegemarke Trawenmoor von Dr. Spiller verrät schon namentlich, welches besondere Ökosystem: der Torf eines regionalen Moores, aus dem eine Anti-Aging-Essenz gewonnen wird. Deren Geheimnis ist Huminsäure, die entzündungshemmend und antioxidativ wirkt. Für berauschende Schönheit setzt auch Babor auf die Kraft eines botanischen Klassikers – Glaucin. Der Wirkstoff kommt im Gelben Mohn vor und kann als Rauschdroge für Halluzinationen und Schwindel sorgen. Aber keine Angst, in Bodylotion steigert das Kraftpaket bloß die Festigkeit und Spannkraft der Haut, ganz ohne Nebenwirkungen. Außer vielleicht knackigeren Kurven.
Kurz auf der Haut, ewig in der Natur: In Deutschland wandern laut Verbraucherzentrale jährlich etwa 977 Tonnen Mikroplastik über das Abwasser in die Umwelt – allein aus Kosmetik- und Reinigungsprodukten. Die festen Kunststoffteilchen unter 5 mm Durchmesser und flüssige Polymere stecken noch immer in vielen Tuben und Tiegeln in unseren Bädern. Über den Abfluss gelangen sie ungefiltert in Meere und Flüsse, wo sie sich anreichern – denn biologisch können sie nicht abgebaut werden.
Gerade in Peelings steckt in Form von kleinen Schleifkörnern noch viel Mikroplastik. Dass die Haut auch ohne sie gereinigt werden kann, beweist Naturkosmetik-Profi Lavera: Hier schrubbeln feinste Körnchen aus Olivenstein die Haut geschmeidig-weich.
Ausnahmsweise zählen hier nicht nur die inneren, sondern die äußeren Werte. Denn auch darauf kommt es bei umweltfreundlicher Kosmetik an. Eine hübsche Verpackung muss nicht zwangsläufig aus Kunststoff bestehen – sollte sie auch lieber nicht: Jährlich enden bis zu 12,7 Millionen Tonnen Plastikmüll im Meer, also eine Lastwagenladung pro Minute! Insgesamt befinden sich bereits geschätzte 80 Millionen Tonnen auf dem Meeresboden, so der WWF. Dennoch wird Plastik wegen seiner Stabilität und geringen Herstellungskosten gern von der Kosmetikindustrie als Verpackungsmaterial eingesetzt. Dabei gibt es viele nachhaltige Alternativen, und die können sich durchaus sehen lassen.
Mehrweg statt Einweg – der Trend geht hin zu praktischen Nachfüllpackungen. Die können dank Refills lange wiederverwendet werden und landen nicht so schnell im Müll. So setzt Giorgio Armani bei seinem Duft auf nachfüllbare Glasflakons, und Stop The Water While Using Me! schwört gleich auf Refillpacks im XL-Format. Mit dem "Hand Cleanser" im Fünf-Liter-Kanister lassen sich rund 60 Prozent Plastikmüll einsparen. Ein anderer Ansatz: Die britische Naturkosmetikmarke Dr Botanicals nutzt biologisch abbaubaren Kaffeesatz und Maisstärke. Daraus stellt sie die Stiele ihrer Make-up-Pinsel her. So hübschen wir uns gern auf – ganz ohne schlechtes Gewissen.
Dieser Text stammt aus der GUIDO. Holt sie euch als Abo - mit vielen Vorteilen. Hier könnt ihr sie direkt bestellen.
© G+J Medien GmbH